Heimatpflege für Langenhagen - Archäologie
Auf Langenhagener Gebiet sind wenig Funde aus der Vor- und
Frühgeschichte ergraben worden. Gleichwohl dürfte auch dieser Raum
schon früh besucht und besiedelt worden sein. Da noch heute die Böden
sehr unterschiedlich fruchtbar - in der Regel eher arm - sind, war das
Gebiet jedoch nicht unbedingt attraktiv. Zudem waren ausgedehnte Moore
ebenfalls kein Anziehungspunkt für Siedler. Die weiten Heidegebiete,
die bis zur Neuzeit die Landschaft prägten, sind erst als Folge
menschlicher Über-Nutzung der ursprünglichen Wälder entstanden. Dazu
dürfte vor allem die Eisengewinnung im Wietzetal beigetragen haben.
Insgesamt ist der Aspekt Archäologie für die Heimatpflege in
Langenhagen kein besonderer Schwerpunkt.
Literatur:
"Dr. P. Caselitz: Die menschlichen Leichenbrände des jüngerbronze‑ und ältereisenzeitlichen Gräberfeldes von Godshorn" in: E. Cosack: Neue bronze- und eisenzeitliche Gräberfelder aus dem Regierungsbezirk Hannover. Hannover 1998. = Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens Reihe A, Heft 26: Seite 177-216.
Das Stadtmagazin schreibt dazu:
- Archäologische Funde in der Gemarkung Godshorn bestätigen, dass auf diesem Gebiet zwischen 700 und 500 vor Chr. Menschen bestattet wurden. 1987, bei den Bauarbeiten zum Gewerbegebiet Godshorn, werden die Funde gemacht. Ein Gräberfeld mit 54 Gräbern und den Überresten von 63 Menschen wird schließlich freigelegt. Die Anzahl der Gräber und die Anordnung lassen den Schluß zu, dass die Menschen in der Nachbarschaft der Begräbnisstätte gesiedelt haben. Der Fortschritt der Bauarbeiten im neuen Gewerbegebiet verhindert ausgedehnte Grabungen - mögliche spannende Funde sind nicht mehr möglich.
- Bis in die frühe Eisenzeit reichen die Spuren des Abbaus und der Verhüttung von Raseneisenstein zurück. In den Jahren 1967/68 sind in der westlichen Wietzeaue die noch bekannten Eisenverhüttungsplätze kartiert, jedoch später nie untersucht worden. Auf Isernhagener Gebiet wurden Anfag der 70er Jahre Grabungen an Verhüttungsplätzen durchgeführt. Dabei trat auch karolingische Keramik zutage.
Literatur:
G. Schulz: Die Kartierung mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Eisenschmelzplätze und Meiler in der Wietzeaue bei Isernhagen, Kreis Burgdorf. Ausgrabungen und Forschungen in Niedersachsen 7, 1972, 308-333.
H. Zeidler: Holzkohlefunde von Meilern und Eisenschmelzplatzen in der Wietzeaue bei Isernhagen, Kreis Burgdorf. Ausgrabungen und Forschungen in Niedersachsen 7, 1972, 334-337.