Willkommen bei der Heimatpflege für Langenhagen
Braucht Langenhagen ein Heimatmuseum?
Ohne lange Überlegung wird man erwarten, dass aus Sicht der Heimatpflege ein Heimatmuseum für Langenhagen gefordert werden sollte. Dabei steht sicher im Vordergrund, dass man Gegenstände und Dokumente, die mit dem Begriff "Heimat" konnotiert werden, sichern, aufbewahren und vorzeigen möchte. Schließlich wird das in Nachbarorten ja auch gemacht.
- Isernhagen hat das "Nordhannoversche Bauernhausmuseum: Wöhler-Dusche-Hof".
- Bissendorf erhält das "Richardt Brandt Heimatmuseum".Außerdem gibt es
dort ein Radiomuseum.
- In Großburgwedel werden in der Heimatstube Erinnerungen an die Zeit von 1900 bis 1970 bewahrt.
- Hinzu kommen Heimatmuseen in Ahlem, Garbsen, Seelze und weiteren nahegelegenen
Orten um Hannover.
Diese Museen haben teilweise für den Ort spezifische Sammlungen, vielfach werden aber immer wieder die gleichen Gegenstände aus nicht allzu lange vergangenen landwirtschaftlichen oder industriellen Zeiten aufbewahrt und gezeigt.
Die Wikipedia benennt einige Kennzeichen dieser doch ziemlich disparaten Gattung:
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"Ein solches Museum ist meist in einem historisch bedeutenden oder thematisch typischen Gebäude untergebracht". In der heutigen Stadt Langenhagen sind zwar noch einige historisch einigermaßen bedeutende Gebäude vorhanden, so etwa der Rohdehof, sie sind aber für die Geschichte der jetzigen Stadt eher unwesentlich.
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"In einigen Fällen überlagert sich der Charakter des Heimatmuseums mit der Darstellung etwa einer aus der Gegend stammenden berühmten oder bekannten Persönlichkeit". Nun hat der Bürger- und Heimatverein 2005 einen "Gedenkstein für berühmte Langenhagener" errichten lassen, auf dem 15 Namen verzeichnet sind (S. nebenstehende Links). Von diesen Persönlichkeiten können aber nur einzelne - wie etwa "Stuckius" - als Langenhagener gelten. Viele waren nur kurz im Ort ansässig oder kamen nur als Gast: Robert Koch, Hermann Löns, Scharnhorst etc.. Die Calenberger Herzogin Elisabeth wäre sicher "museumswürdig", allerdings wären für sie andere Orte wesentlich bedeutender. Andere Personen auf der Liste - wie Löns oder Jatho - werden schon an anderen Orten gewürdigt, so dass ein Langenhagener Heimatmuseum für ihr Andenken nicht vonnöten ist.
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Nach der Wikipedia legt ein Heimatmuseum ggf. "Schwerpunkt auf einen einzelnen Wirtschaftszweig, der für die Region in besonderer Weise prägend war oder ist." Auch hier ist eine Lösung für Langenhagen nicht in Sicht. Sollten es Landwirtschaft, Torfabbau oder Pferdehandel sein? Oder ist das heutige (Über)Gewicht der Logistikunternehmen derart prägend, dass ein Museum mit dem Schwerpunkt "Transport" geschaffen werden muss?
Nach meiner Einschätzung ist ein Heimatmuseum, das den in der Gegend
vorhanden Einrichtungen gleicht, in keinem Fall sinnvoll. Die Arbeitsgruppe GLIEM pflegt mit einem anderen
Ansatz die Erinnerung an denkwürdige Persönlichkeiten, Orte,
Gegenstände und Gebäude.
Mit relativ geringem Aufwand wird dadurch eine erhebliche
Breitenwirkung erreicht. Vielleicht bringt die Zukunft noch Ergänzungen
oder weiter führende Einrichtungen. "Schaun mer mal!"